Seit Januar 2015 werden Zeitungszusteller nach Stundenlohn bezahlt.
Wie wurde die Zeitvorgabe ermittelt?
Anscheinend nach dem durchschnittlichen Abo-Volumen in 2014 auf Grundlage von 1 Minute pro Zeitung. Die effiktiven Zeiten der Zusteller wurden nicht erfasst.
Die Aussage 1 Minute pro Exemplar wurde aus Angaben einer Gruppe von aktuell Beschäftigten abgeleitet. Dabei wurde ermittelt, dass die tatsächlich benötigte Zeit in den untersuchten 10 Fällen durchgehend weit höher ist als die nun veranschlagte. Die benötigte Zeit lag dabei im günstigsten Fall um 30 % höher, im ungünstigsten um fast 100%.
Dies bestätigt unsere fühere Vermutung, dass Zeitungszusteller bislang oft nicht mehr als 2 Euro pro Stunde verdienten.
Abweichungen ergeben sich für die räumliche Verteilung und Größe der Zustellbezirke, d.h. kleinräumige städtische mit höherem Verdienst/Stunde, dagegen weitläufige ländliche mit niedrigerem.
Die nachfolgenden Zahlen stammen aus einem tatsächlichen Zustellbezirk. Nicht eingerechnet sind variable Nebenleistungen (Fahrtkostenzuschuß, Nachtarbeitszuschlag).
Bis 31.12.2014
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Anzahl Zeitungen: 30
Stücklohn: 2,50 Euro/Zeitung pro Monat (bei 26 Tagen)
Entgelt: 75 Euro
Ab 1.1.2015
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Anzahl Zeitungen: 30
Stundenlohn: 6,40 Euro
Zeitvorgabe: 31 Minuten (30 m = 3,20 E)
Entgelt: 83,2 Euro, mit 30 m
Mehrverdienst: + 8,20 Euro
Abzüglich (konservativ) im Schnitt 2 Euro pro Monat durch Wegfall von Werbeprospekten
De facto Mehrverdienst ca. + 6,20 Euro
Realistische Schwankungen in der Bezieherzahl?
Im Beispielzustellbezirk bleibt bei + 2 Exemplaren ein Mehrverdienst von 1,2 E/Monat
Bei Minderung um 2 Exemplare steigt der Mehrverdienst auf ca. 11 E.
Abopreise erhöht zum 1. Januar um 1,9 Euro, ergibt für 30 Examplare 57 Euro.
[Update 15 Feb. 2015] Eine Zustellerin in unserem Einzugsbereich hat es tatsächlich geschafft und weniger verdient. Im Januar lag ihr Entgelt um 20 Euro unter dem Vergleichsmonat des Jahres vorher.
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