Man kennt das Bild, man kann es irgendwo in Deutschland an jedem beliebigen Arbeitstag sehen.
Sofern das Wetter nicht schlecht ist. Schlechtes Wetter ist nur dann akzeptabel, wenn man bei einer waschechten Katastophe Einsatz zeigen muß.
Der Fotograf der Lokalpresse braucht ja das Foto.
Szene: Ein Dorf im Hinterland. Auf der leeren Hauptstraße stehen diverse ehrenamtliche Ortsgemeindevetreter, in der Mitte - immer in der Mitte, wenn die Anzahl der Teilnehmer ungerade ist - der Minister bzw. die Ministerin.
Die Straße ist nicht mehr ganz jung, wie die großflächig underschiedlichfarbigen Asphaltflächen zeigen. Schlaglöcher sieht man keine.
Der Ortstermin dreht sich um den Straßenbau.
Die Gemeindevertreter möchten wissen, wann das Land die Straße erneuert.
Der Minister betont, daß man in Zeiten der angespannten Haushaltslage jeden Cent zweimal umdrehen muß.
Der Minister erklärt, der Landesbetrieb für Mobilität (LBM) sei die koordinierende und ausführende Stelle. Dort würden sorgfältig die Prioritäten für Baumaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Der Minister erklärt, er werde seine Mitarbeiter beauftragen, beim LBM Erkundigungen einzuholen und sich dann umgehend mit den Gemeindevetretern in Verbindung setzen.
So wird das gedruckt, und alles ist klar. Übermorgen der nächste Termin am anderen Ende des Bundeslandes.
Wo die Regionalzeitung eine andere ist.
Und wo das Foto in der Dorfmitte denselben Regeln unterliegt und der Text der Meldung identisch ist.
Niemand fragt den Minister, warum er nicht vor dem lange geplanten Ortstermin kurz nachgefragt hat, hey, LBM, habt ihr etwas zu Unterkuhdorf, und wenn ja, wie sieht der Zeitplan aus.
Es macht Sinn, sich nicht vorab zu informieren, schließlich schreibt die deutsche Presse immer wieder mal von Landesfürsten.
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