Im Zuge der erfolgreichen Einführung des Rundfunkbeitrags als nutzungsunabhängige Nichtsteuer gibt es nach eigenen Korrespondentenberichten keinen Plan zur Einführung eines Rollator-Nutzungsbeitrags für öffentliche Straßen.
Aus Kreisen der großen Koalition verlautete: wir brauchen keinen Plan.
Das sollte Sie, liebe Leser, nicht beruhigen, da die Koalition sowieso keinen Plan für nichts zu brauchen scheint, melden weder die AfD noch die FDP.
Dabei wäre eine Rollatorenabgabe aus wissensschaftlicher Sicht ein angemessener Beitrag zur Erhaltung des öffentlichen Wegenetzes.
Jede Last auf einer befestigten Fläche übt messbaren Druck auf diese Fläche aus und verringert deren Lebensdauer.
Ein Beispiel: wenn sich eine erwachsene Person auf einen Backstein stellt, wird der Stein um etwa 1 Sechzigmillionstel Millimeter komprimiert, also zusammengepresst.
Wenn nur die Hälfte aller Deutschen über den Stein laufen, ist der Stein also fast platt und muß ersetzt werden.
Ein Rollator hat zudem vier Aufsetzpunkte statt der üblichen zwei beim Fußgänger, übt Druck also an vier Stellen aus statt an zwei. Schlimmer wird der Straßenzustand noch durch den kommenden demographischen Wandel.
Die exponentielle Zunahme der deutschen Rollatorenflotte birgt noch ein weiteres Problem, nämlich potentiell mehr Gewalt.
Wir müssen in Zukunft mit mehr Fällen von Körperveletzung im Rollatorenverkehr rechnen, sagen ungenannte Experten. Dies ist eine direkte Folge der verbesserten Stabilität unserer älteren Verkehrsteilnehmer. Wenn beispielsweise zwei alte Männer in Streit geraten und beide benutzen einen Gehstock als Stütze, erwarten Sie kein filmreifes Duell, das ist ein Klischee. In Wahrheit fallen beide einfach um, der Streit ist zuende. Rollatoren sind dagegen bauartbedingt extrem gefährlich und können zum Rammen des Gegners eingesetzt werden. Besonderes Augenmerk sollten wir auf Modelle richten, die vorne einen als "Einkaufskorb" bezeichneten Rammbock aus Metall besitzen. Der TÜV führt derzeit Prüfungen durch, denen wir nicht vorgeifen wollen, die aber bereits jetzt auf zusätzlichen gesetzgeberischen Regulierungsbedarf hindeuten.
Endlich können wir auch ausländische Rollatoren angemessen an den Kosten für unsere Strandpromenaden und Behinderteneingänge beteiligen, lautet eine Meldung aus Bayern. Eine Umweltplakette für Rollatoren findet derzeit keine Mehrheit.
Keine Abgabe, keine Sorge!
No comments:
Post a Comment