Unser Freund aus der Zustellerbranche (siehe Vom Zeitungszusteller zum Astronauten) schaute vorbei, um sich nach Reaktionen auf den Post zu erkundigen.
Nichts besonderes, sagten wir.
Ah, war klar, seufzte er.
Er erzählte ein wenig mehr, als müsse er sein Herz ausschütten, und wir hörten zu. Stress gäbe es zur Zeit, es fehlen Zusteller.
Es fehlen Zusteller? Muß am Fachkräftemangel in der Branche liegen, witzelte TheEditor.
Er lächelte ein wenig und fuhr ernst fort: Wir haben drei Routen offen, für die wir keine Leute finden, also macht der eine oder andere Vertretung.
Ist doch nicht schlecht mehr Geld zu bekommen.
Für die Hartzer (gemeint sind Hartz-IV Bezieher) lohnt sich das nicht, die haben 100 Euro frei und von allem darüber nimmt der Staat ihnen 80 oder so ab. Und man kann nicht sagen, okay, ich gehe nachts von 12 bis morgens um 6 arbeiten. Selbst wenn man will, die Zeitungen sind noch nicht angeliefert.
Es verschlug uns glatt die Sprache. Sollte der Arbeitsmarkt ausgerechnet im Zeitungszustellerbereich funktionieren, so mit Angebot und Nachfrage? Wenn man keinen findet, muß man mehr Entlohnung anbieten?
Wer hätte das gedacht.
Unser Freund konnte leider nicht bleiben. Er wolle sich ausschlafen, zwei freie Tage hintereinander sind rar und wollen genutzt werden.
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